Am 05. März 1894 wurde in Hamburg die erste Straßenbahnlinie von Pferde- auf Elektrischen Betrieb umgestellt.
An diesem Tag begann der elektrische Betrieb auf einer Ringlinie um die Hamburger Innenstadt vom Glockengießerwall über – Klosterwall – Dovenfleet – Vorsetzen – Glacischaussee – Gorch-Fock-Wall – Esplanade – Lombardsbrücke – Glockengießerwall. Im Zuge der Liniennummerneinführung wurde dies die Linie 26. Die Fahrzeuge bauten die „Fahrzeugwerkstätten Falkenried” in Hamburg-Hoheluft. Die elektrische Ausrüstung stellte die Union-Elektricitäts-Gesellschaft, die spätere AEG, in Berlin zur Verfügung. Den elektrischen Strom lieferte anfangs das 1893 erbaute Kraftwerk der HEW „An der Stadtwassermühle“.
Letztlich verkehrt in Hamburg und Schleswig-Holstein keine Straßenbahn mehr im öffentlichen Verkehr. Eine Rückbesinnung lässt vermuten, dass die damaligen Entscheidungen Fehler waren. Lediglich auf der Museumsanlage am Schönberger Strand können elektrische Straßenbahnen aus Hamburg und Schleswig-Holstein teilweise im aktiven Betrieb erlebt werden.
So wurde am 05. März 2019 mit einem Sonderbetriebstag der Museumsstraßenbahn Schönberger Strand dieses Jubiläums gedacht:

Star und in gewisser Weise Geburtstagskind war “unser” Hamburger Triebwagen 656 aus dem Jahre 1894, der beleuchtet und auf seinem Gleis auch fahrend erlebt werden konnte.

Den Fahrgastverkehr besorgten seine Hamburger Kollegen 2970 Type V3 (Falkenried 1937) mit Beiwagen 1306 Type V2B (Falkenried 1928) unterstützt von Wagen aus Berlin und Braunschweig.

Der Berliner TM 36 Wagen 3495 hat einen besonderen Bezug zu Hamburg. Ihm war im März 1974 eine kurze Probefahrt auf dem Hamburger Straßenbahnnetz zusammen mit dem auch am Schönberger Strand vorhandenen “Bruder” 3487 vergönnt bevor auch er Hamburg verlassen mußte.
Dritter im Bunde der Betriebswagen war der Braunschweiger Triebwagen “Typ Mannheim” (Düwag 1975), der die Weiterentwicklung der Strassenbahntechnik representiert. So einen Wagen oder einen ähnlichen Wagen hätten wir uns in Hamburg vorstellen können wenn der Betrieb nicht eingestellt worden wäre…

Der Kieler Wagen 241 (Düwag 1957) mußte pausieren, da einige Teile zu Wartungszwecken ausgebaut waren. Der Hamburger Rangierwagen 4 (Esel), (Falkenried 1929) durfte auch nicht fehlen. Auch der Hannoversche Stahlwagen 202 (Hawa 1929) durfte gelegentlich fahren.

Nächster “Jubiläumsanlass” ist die Eröffnung des elektrischen Straßenbahnbetriebes in Lübeck am 12. Mai 1894. Auch aus dieser Stadt gibt es drei Straßenbahnwagen im Straßenbahnmuseum.
Beide Termine werden noch ausgiebig gefeiert am diesjährigen Tag der Straßenbahn bei der Museumsstraßenbahn am Sa. 6. Juli 2019 von 11h — 17h.