Zum dritten mal trafen sich in den Herbstferien 12 Nachwuchsstraßenbahner von 9 bis 14 Jahren, darunter erstmals auch ein Mädchen, für eine Woche bei der Museumsstraßenbahn am Schönberger Strand. Neben den “üblichen Verdächtigungen” kamen diesmal auch mehrere Neue dazu, die von der Jugendwoche aus der Presse oder bei einen Besuch erfahren hatten. Sie wurden von 3 — 4 erwachsenen Straßenbahnern betreut.
An den ersten beiden Tage stand die Arbeit an und mit Fahrzeugen im Vordergrund. So wurden die Farbarbeiten an Z2 fortgesetzt, der Himmel des Berliners gereinigt und für den Voranstrich vorbereitet. Die größeren Jungs durften unter strenger Aufsicht die Schweißnähte im Dach des 196 glattschleifen. Abschluss und Krönung dieser Tage waren dann natürlich Fahrschulübungen auf dem V3. (Bild 1).
Am dritten Tag ließen wir unsere Eisenbahnstrecke sperren und machten die Draisine klar. Dabei mussten wir den abgestellten Museumszug umfahren und es konnte auch gleich Fahrstraßenbildung einschließlich der Bedeutung von Schutzweichen kennengelernt werden. (Bild 2). Zweimal haben wir uns mit Fahrgästen bis zur Trapeztafel Schönberg buchstäblich hochgearbeitet. Gegen Abend haben wir dann noch einen Teilnehmer, der in der Jugendherberge übernachtet, nach Stakendorf gefahren.
Am Donnerstag war Fahrbetrieb der Museumseisenbahn so dass einmal die Tätigkeit als Schaffner ausprobiert werden konnte.
Am Freitag stand dann ein Ausflug mit der Bahn zur Straßenbahn Schwerin auf dem Programm. Schon der Weg war das Ziel und wir erlebten eine Reihe aktueller Eisenbahnfahrzeuge wie LINT, VT 628, Flirt und Kiss. Unser Gastgeber Henry Meyer hatte für uns ein umfangreiches Programm bereit bei der wir viele Komponenten eines modernen Straßenbahnbetriebes und Straßenbahnbetriebshofs kennengelernt haben wie z.B. die Unterwerkssteuerung (Bild 3), Weichensteuerung manuell (wie bei uns), aus dem Fahrzeug oder über ein einfaches Gleisbildstellwerk oder ein Spaziergang unter einem Straßenbahnwagen (Bild 4) oder abschließend die Leitstelle (Bild 5) .
Natürlich haben wir uns auch die Museumswagen des Betriebes gründlich angeschaut (Bild 6) aber Höhepunkt des Besuches war eine Betriebshofsrunde mit einer modernen Straßenbahn (Bild 7) für alle die wollten. Dabei konnten wir auch das elektrische Stellen von Weichen üben und wir nahmen den Eindruck mit, dass moderne Wagen wesentlich einfacher zu fahren sind als unsere historischen Fahrzeuge. Zum Schluss gab es wieder ein Gruppenbild — diesmal mit unserem modernen Fahrschulwagen und allen Teilnehmern und Begleitern (Bild 8). Dank noch einmal unserem Gastgeber Henry Meyer von der Schweriner Straßenbahn für einen unvergesslichlichen Nachmittag, der noch mit Fahrten mit Linienwagen abgerundet wurde.
Nach diesem Erlebnis gab es dann nur noch einen kleinen Ausklang am Schönberger Strand und Vorfreude auf die nächste Staßenbahnjugendwoche in den Herbstferien 2015 und kleinere Treffen vorher.