In den Herbstferien veranstaltete der Museumsbahnhof Schönberger Strand zum siebten Mal die Jugendtage. Dieses Mal kam einige “alte Hasen” zusammen, die schon zwei bis fünfmal teilgenommen hatte. Zwei Aktive und ein Vater haben die Gruppe durchgehend betreut. Für einzelne Tage kamen auch weitere Vater und Söhne dazu.
Zum Warmlaufen haben wir erst einmal gründlich die Schienen der Straßenbahnanlage gereinigt. Dabei wurde deutlich, dass so etwas nicht mal eben erledigt werden kann. Wir waren zu sechst zwei Stunden beschäftigt. Zur Belohnung gab es dann am Nachmittag eine Fahrt mit der Handhebeldraisine bis zur Trapeztafel des Bahnhofs Schönberg (Holst.). Dabei konnte auch gleich gelernt werden wie so eine Fahrt betrieblich korrekt abgewickelt werden muß. Das letzte Stück bis zum Schönberger Fahrzeugschuppen gingen wir dann zu Fuß und wurden dort vom Wagen-Betreuer der Museumsbahn empfanden, der seine momentane Arbeit an der Hauptuntersuchung des Personenwagens 1082 erläuterte und auch die dort abgestellten Lokomotiven erklärte. Auf dem Rückweg haben wir dann von der auf dem Hinweg geleisteten Arbeit profitiert…
Am zweiten Tag sind wir dann in die Detailarbeit eingestiegen. Plan war es den vorhandenen Kopf eines Hamburger V6-Straßenbahnwagens zu einem einfachen Simulator aufzurüsten mit dem Kinder einen Film einer Rundfahrt aus Fahrersicht mit der Fahrkurbel schneller und langsamer bis zum Stillstand ablaufen lassen können. Dazu wurde der Führerstand erst einmal gründlich mechanisch und elektrisch überarbeitet.
Der zugehörige Film wurde auf einer gemeinsamen Fahrt mit unserem Hamburger V3 Triebwagen aus Fahrersicht aufgenommen und von dem zwöfjährigen Programmierer so bearbeitet, das er mit der Maus in sechs Stufen von Stillstand bis schneller Fahrt gesteuert werden kann.
In einer späteren Aktion soll unter Verwendung eines Raspberry Computers der Film vom Fahrschalter steuerbar sein und ein schon vorhandener Monitor installiert werden.


Photo: Fred Wolf
Im weiteren haben wir uns mit den Grundlagen und der Historie der Elektrotechnik beschäftigt. Hilfreich war dabei auch die Ausstellung “125 Jahre Elektromobilität im Nahverkehr” in unserem Hamburger Beiwagen V7BE auf dem Bahnhofsvorplatz.
Wir haben dann gelernt, dass ein Reihenschlußmotor am besten für Straßenbahnen geeignet war, konnten uns den Kollektor eines frisch revidierten Straßenbahn-Reihenschlußmotors anschauen und schließlich einen Reihenschlussmotor im Modell selber bauen und in Betrieb nehmen.

Höhepunkt des “Elektromobiltätskurses” war dann die Inbetriebnahme eines wassersstoffbetriebenen Modellautos. Zuerst wurde mit einem Solarpanel bzw. einem Gleichstromnetzgerät Wasserstoff erzeugt, der dann über eine Brennstoffzelle das Modellauto bewegt hat.

Der regelmäßige Blick über den Zaunpfahl durfte nicht fehlen: Auf Einladung der Jugendgruppe der Freunde der Bremer Straßenbahn, die uns in diesem Sommer besucht hatte, besuchten wir zusammen mit einigen Aktiven das Bremer Straßenbahnmuseum im Depot Sebaldsbrück mit seiner umfangreichen Sammlung von Fahrzeugen und Ausstellungsstücken. Damit gingen die diesjährigen Jugendtage zuende und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr (12.–16.(17.) Oktober).

