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Kesselwagen der Verbandsbauart


Bild nicht anzeigbar Der „SHELL” am 21.7.2001 auf Gleis 2 des Bahnhos Schönberger Strand in einem Zug nach Schönberg (Holst). Am Behälterende sieht man die Anschlüsse für die Dampfheizung. Foto: © W. Greiffenberger.
Technische Daten
Wagennummer582 034
TypZ
Herstellerunbekannt
Baujahr/Fabriknummer? / ?
Frühere BahngesellschaftDRG / DB
Länge 8800 mm
Radstand4000 mm
Masse12530 kg
BremseKkg, Lastwechsel, Spindel-Hbr.
Ladefläche (bzw. Volumen)18 m3
Zuladung20000? kg
Fahrzeuggeschichte
Privatkesselwagen für brennbare Flüssigkeiten einer großen Mineralölgesellschaft. Beheimatung und Einsätze sind nicht bekannt. Ca. 1987/88 wurde der Wagen von der Fa. Krebs gesandstrahlt, im Ausbesserungswerk Harburg der DB für das Shell-Museum aufgearbeitet und dort zusammen mit einer Dampfspeicherlok aufgestellt. Nach Aufgabe der Museumspläne der Shell wurde der Wagen 1995 an die Fa. Krebs übergeben, die ihn an den VVM weitergab. Am 23.08.1995 gelangte der Wagen auf der Straße nach Kiel und von dort weiter auf der Schiene zum Schönberger Strand zum VVM.

Gebaut wurde der Wagen vmtl. im Zeitraum 1915 - 1925. Er besitzt eine Dampfheizeinrichtung und war damit für den Transport von Schweröl oder Paraffin geeignet, die bei normalen Temperaturen kaum fließfähig sind. Er ist weitgehend im Originalzustand erhalten, lediglich die eingeschweißten Stege am Rahmen zur Stabilisierung der Federböcke sind eine Nachrüstung unbekannten Datums. Ob die angeschriebene Wagennummer belegbar ist, wissen wir nicht. Bereits in den 1970er Jahren begann der Trend zu vierachsigen Kesselwagen großen Fassungsvermögens, die auch schneller laufen konnten als die kleinen Zweiachser mit ihrem kurzen Achsstand, die zu dieser Zeit ihren Dienst quittierten. Einzelne überlebten als Werkswagen in Raffinerien, Chemiefabriken oder Lebensmittelwerken noch für einige Jahre.
Museale Bedeutung
Kessel- und andere Behälterwagen konnten wegen des direkt das Fahrzeug berührenden Ladegutes nie freizügig verwendet werden, da dies aufwändige rückstandsfreie Reinigungsprozesse erfordert hätte. Die Bahnen selbst haben Kesselwagen nur in geringem Umfang und vorwiegend für den Eigenbedarf vorgehalten. Schon um die vorige Jahrhundertwende bildeten sie den Privatgüterwagenpark schlechthin. Werke, Handel, und Vermietfirmen stellen noch heute eine Vielzahl von speziellen Bauarten an Privatkesselwagen bei den Eisenbahn-Verkehrsunternehmen ein oder sind selbst als EVU tätig. In einigen stark genutzten Relationen haben aber auch Pipelines die Kesselwagen abgelöst. Genietete Kesselwagen der Verbandsbauart für unterschiedliche Ladegüter prägten über ein halbes Jahrhundert das Bild zahlreicher Güterzüge.
Weiteres Bild
Bild nicht anzeigbar Der „SHELL” ebenfalls am 21.7.2001, nun in Schönberg (Holst) auf Gleis 1 angekommen. Foto: © W. Greiffenberger.