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Plattformwagenkasten RStE Ci 25


Bild nicht anzeigbar Bereits im Juni 1974 fiel das Augenmerk einiger Museumsbahner auf diesen offensichtlich noch recht gut erhaltenen Wagenkasten in Rinteln. Foto: © W. Greiffenberger.
Technische Daten
Wagennummer25
TypCi
HerstellerAG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial, Görlitz
Baujahr/Fabriknummer1899 / ?
Frühere BahngesellschaftRStE
Länge über Puffer11400 mm
Drehzapfen-/ Achsstand6000 mm
Raddurchmesser1000 mm
Masse? kg
Bremse ?, Spindel-Hbr.
Höchstgeschwindigkeit65 km/h
Beleuchtungurspr. Gaslicht?, elektrisch
Rahmenohne, nicht tragender hölzerner Wagenkasten
Heizungurspr. Dampf
Plätze 1/2/3/4.Kl./Steh-/-/46/-/?
Fahrzeuggeschichte
Dieser typische Kleinbahnwagen aus der Zeit um die vorige Jahrhundertwende besitzt ein Oberlichtdach, fünf Abteile in 3 Räumen und keinen Abort. Die dreiteiligen Fenster waren besonders bei Kleinbahnen weit verbreitet. Nur der Mittelteil war herablassbar, wegen der geringen Größe konnte aber auf aufwändige Fensterheber verzichtet werden. Die Staatsbahn KPEV bevorzugte dagegen bei Nebenbahnwagen 2 direkt nebeneinander angeordnete Fenster, sogenannte Verbundfenster.

Der Wagen wurde vermutlich mit Baujahr 1899 an die 1900 eröffnete Rinteln-Stadthagener Eisenbahn geliefert. Noch vor Einstellung des Personenverkehrs 1965 war dieser Wagen überflüssig und wurde vmtl. um 1960 ohne Untergestell nahe dem Streckengleis als Behelfsbüro für eine Privatfirma aufgestellt. Im Tausch gegen einen Straßen-Bauwagen konnte der Kasten am 1.10.1983 vom VVM übernommen und nach Aumühle gebracht werden und wartet dort abgeplant auf bessere Zeiten. Ebenfalls dort vorhanden ist das nur wenige Jahre jüngere Untergestell KSch 125 das für den Kasten herrichtbar wäre.
Museale Bedeutung
Zwar liegt die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn bereits etwas außerhalb der konzeptionell gesetzten räumlichen Grenzen des Museums, es schien damals aber nicht anders möglich, das typische Kleinbahn-Erscheinungsbild mit der dreiteiligen Fensteranordnung überhaupt je zeigen zu können. Zwar ist mit dem AKN 20 inzwischen ein Wagen derselben Fensteranordnung im VVM-Bestand, dessen Kasten befindet sich aber in weit schlechterem Zustand und auch innerlich weichen beide Fahrzeuge deutlich voneinander ab. Ein mit dem 25 vergleichbarer, schön aufgearbeiteter Wagen im Saarland wurde leider durch Brandstiftung zerstört, so dass man auf die Erhaltung des 25 nicht leichtfertig verzichten sollte.
Weitere Bilder
Bild nicht anzeigbar Der vom VVM renovierte Bauwagen als Ersatz für den Büro-Wagenkasten schwebt am 1.10.1983 heran. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Kurz darauf schwebt der Wagenkasten auf nur 2 Schwellen zur Verladung auf dem K-Wagen, ohne dass sich igendetwas auch nur einen Millimeter bewegt - so stabil ist er noch immer. Alles musste zügig ablaufen, denn der K-Wagen steht auf dem Streckengleis der Rinteln - Stadthagener Eisenbahn. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Nachdem die Sendung erst mal spurlos verschwunden war, stellte sich heraus, dass wegen einer geringen Überbreite der Transport auf einem Abstellgleis gelandet war. Nach reichlich Bürokratie kam er dann doch nach 5 Wochen in Aumühle an und am 5.11.1983 konnte der Wagenkasten auf das Untergestell des ehemaligen AKN-Heizwagen ex PwPosti der Westfälischen Landes Eisenbahn verschoben werden. Dessen Wagenkasten sollte ursprünglich als Tauschojekt verwendet werden, dieser stellte sich aber als derart instabil heraus, dass er gar nicht mehr vom Untergestell abhebbar war, ohne zu zerfallen, so dass nur seine Zerlegung übrig blieb. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Eine Woche weiter, am 13.11.1983 liegt bereits die Plane auf dem Dach bereit, unter der der Kasten nun bald für lange Zeit verschwinden wird. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Mit Beginn der Digitalfotografie entstanden kostengüstige Dokumentationsmöglichkeiten, die hier am 26.11.2003 zu einer Expedition in den dunklen abgeplanten Wagenkasten führten. Reste der halbhohen Zwischenwände sind teils noch vorhanden, leider wurden die Stockablagen der Gepäcknetzstützen alle abgetrennt. Auch wenn die verschlossenen Öffnungen in der Mitte des Oberlichts auf ursprüngliche Gasbeleuchtung hinweisen, deuten die weitgehend vorhandenene Verkabelung und die Lampenkörper auf eine sehr frühzeitige Umstellung auf elektrisches Licht hin. Im linken Abteil heizte ein Ofen den Wagenkasten, das Ofenrohr führte durch das Fenster und die Wände waren durch Bleche geschützt. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Schon durch das Oberlichtdach wirkt das innere des Wagenkastens viel gediegener als der sehr einfach ausgeführte AKN 20. Hinzu kommt die Aufteilung in 3 Räume, von denen der mittlere nur ein Abteil umfasst. Die Türfenster dürften ursprünglich ebenfalls Füllungen gewesen sein. Foto: © W. Greiffenberger.

Bild nicht anzeigbar Weder an den gefährdeten Bereichen Untergurt Oberlicht noch an den Fensterbrüstungen lassen sich Wasserschäden ausmachen, unter den Planen findet so gut wie keine Verschlechterung des Zustandes mehr statt. Unerforscht ist noch der Verlauf der Verkabelung zu den recht altertümlichen Verteilungen. Foto: © W. Greiffenberger.