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		Sommer-Beiwagen 93				
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		 		Am 22. Juli 1995 pausiert der noch fast neue Sommerwagen vor dem Bahnhofsgebäude Schönberger Strand. Foto: © W. Greiffenberger.
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		Technische Daten
		
		  
			
			
		  
		  | Wagennummer | 2517 / 2900 / 3931 / 931 / 93 |  
		  | Typ | - |  
		  | Hersteller | Franke & Pahl, Hamburg |  
		  | Baujahr/Fabriknummer | Fahrgestell: 1914, Aufbau: 1994 / ? |  
		  | Früherer Einsatzort | Fahrgestell: München |  
		  | Länge |  5700 mm |  
		  | Breite |  2300 mm |  
		  | Radstand | 1800 mm |  
		  | Spurweite | 1435 mm |  
		  | Masse | 3300 kg |  
		  | Bremse | Klotz-Handbremse |  
		  | Kupplung | Bolzenkupplung Typ München |  
		  | Beleuchtung | ohne |  
		  | Heizung | ohne |  
		  | Sitz- / Stehplätze | 20 / 6 |  
		 
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		Fahrzeuggeschichte
		Für den umfangreichen Ausflugsverkehr in den Sommermonaten besaßen
		viele Pferdebahngesellschaften leichte Sommerwagen. Oft dienten
		diese Wagen auch nach Einführung des elektrischen Betriebs als
		Beiwagen. Es gab sogar Straßenbahnbetriebe, die Sommertriebwagen
		besaßen, aber wegen der höheren Investitionen für die Elektroausrüstung
		und der geringen Nutzungszeit im Jahr blieben diese in Deutschland Einzelstücke.
		
  
		Weil aus dem norddeutschen Raum kein originaler Pferdebahnwagen
		erhalten blieb, die Darstellung dieser Betriebsart aber museal
		wünschenswert war, entschlossen wir uns zu einem Neuaufbau. Als
		Fahrgestellspender diente der Münchener Arbeitswagen 3931, dessen
		Ausrüstung (Hubsteiger) nicht mehr betriebsfähig war,
		und deren Wiederherstellung nicht realistisch erschien.
		
  
		Das Fahrgestell stammt ursprünglich von einem Münchener Beiwagen vom Typ 3.26, Baujahr 1914.
		dieser wurde 1958 zur Lore q 9.26 Nr. 2517 umgebaut. Das Fahrgestell besteht aus einem genieteten Unterrahmen, der mit Blattfedern
		unter den Gleitachslagern aufgehängt ist. Der Oberrahmen mit Achsgabeln liegt über Blattfedern auf den Ecken des Unterrahmens auf. Etwa 1965 wurde der Oberrahmen in Schweißbauart verändert, um den hydraulischen Ruthmann-Steiger aufzunehmen. Mit dieser Ausrüstung erhielt der Wagen die Nr. 2900, später 3931.
		
  
		1977 übernahm der VVM 3 Arbeitsfahrzeuge aus München, von denen nur noch der jetzige Sommerwagen vorhanden ist.
		Dieser traf am 12.11.1977 auf einem Güterwagen in Kiel ein und wurde von einer befreundeten Spedition zum Schönberger Strand gebracht. Der Hubsteiger erwies sich als nicht sinnvoll verwendbar, da auch die Hydraulik nach längerer Standzeit versagte. Daraufhin wurde dieser im Frühjahr 1993 verschrottet und das Fahrgestell zur Hamburger Firma Franke & Pahl gebracht, die günstig angeboten hatte, einen neuen Aufbau zu fertigen.
		
  
		So entstand dort ein neuer Sommerwagenaufbau nach modernen Fertigungsgrundsätzen,
		aber nach alten Vorlagen. Es wurde kein Fahrzeug exakt nachgebaut,
		sondern der Aufbau an das Fahrgestell angepasst, da dieses
		original erhalten bleiben sollte. Seit 1994 steht der Sommerwagen
		jetzt am Schönberger Strand im Einsatz, zunächst unter der Nummer
		931, dann als 93. In diesem Nummernbereich waren auch die
		Hamburger Pferdebahnwagen einsortiert, die noch während des
		elektrischen Betriebs im Einsatz waren.
		
  
		Pferdebahn-Einsätze erfordern viel Vorbereitung und Arbeit und sind deshalb sehr selten. Meist ist der Sommerwagen
		deshalb mit dem "Historischen" 656 im Einsatz, gelegentlich auch mit dem Falkenrieder "Esel". Letzteres hat es aber real nie gegeben, denn die "Esel" fuhren nur im Werksgelände der Waggonfabrik. Ob auch Pferdebahn-Sommerwagen in Hamburg tatsächlich noch im elektrischen Betrieb verwendet wurden, ist nicht bekannt, in der Regel wurden wohl nur geschlossene Pferdebahnwagen dazu genutzt, so dass historisch korrekter Betrieb des Wagens 93 eigentlich den Einsatz eines Pferdes erfordert.  
		
  
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		Museale Bedeutung
		Zwar entspricht der Wagen keinem originalen Vorbild und ist daher von eher geringem historischen Wert.
		Er ist aber geeignet, einen Eindruck vom früheren Sommerwagen- und Pferdebahnbetrieb zu vermitteln und somit eine Art
		museales Zweckfahrzeug.    
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		Weitere Bilder
		 		Leider etwas unscharf ist dieses Bild aus dem August 1965 und der Fotograf erinnert sich nicht mehr, in welchem Münchener Betriebshof es entstand. Mit entsprechender Vergrößerung ist erkennbar, dass der Triebwagen die Nummer 685 trägt und die des Beiwagens könnte 2900 sein. Damit sind es 2 der 3 Münchener Wagen, die später als 2977 und 3931 an den VVM gingen. Der Hubsteiger war erst in jenem Jahr montiert worden. Foto: © W. Greiffenberger.
		
  
		 		Der fotografischen Bestandsaufnahme vom 17. Juni 1983 entging auch der München 3931 nicht. Der Farbwechsel von grau nach orange fand noch in Bayern statt. Foto: © W. Greiffenberger.
		
  
		 		Ganz zu Anfang am 7.8.1994 war der Sommerwagen noch mit der Nummer 931 unterwegs. Foto: © W. Greiffenberger.
		
  
		 
		 Wohl auch im ersten Betriebssommer 1994 gab es ausnahmsweise einmal richtigen Pferdebahnbetrieb auf der etwas zugewachsenen Demonstrationsstrecke. Foto: © C. Hasselmeier.
		
  
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