Nach langer Arbeit war es nun soweit: unsere neu eingebaute Weiche in Gleis 11 ist befahrbar. Das Besondere an ihr: das Herzstück, also die Stelle wo sich die beiden Schienenstränge kreuzen, ist federnd ausgeführt. Bei normalen Weichen ist dieser Bereich starr angebracht und für jeden Gleisabschnitt gibt es an den äusseren Schienen, den sogenannten Backenschienen, einen Radlenker. Dieser verhindert dass die Achse des Eisenbahnfahrzeuges zu weit abkommt und am Herzstück in die falsche Richtung rollt. Bei unserer neuen Weiche gilt dies nur für den abzweigenden Strang, beim geraden Strang fehlt der Radlenker da das Herzstück mit einer Feder so gedrückt wird dass das Rad gar nicht in die falsche Richtung rollen kann. Im abzweigenden Gleis dagegen drückt sich ein Teil der Schiene beiseite und das Rad kann, gelenkt durch den Radlenker, in die richtige Richtung rollen. Durch diese Konstruktion hat man im geraden Gleis ein deutlich ruhigeres Fahrverhalten.
Natürlich mussten wir unsere neue Weiche gleich mit der Handhebeldraisine testen. Wenn diese es schafft die Herzstückfeder in die richtige Richtung zu drücken, dann wird dies auch jedes andere unserer Fahrzeuge schaffen. Es war tatsächlich kein Problem, die Draisine kam ohne Schwierigkeiten über das Herzstück rüber. Jetzt fehlen nur noch Stellstange und Weichenstellbock, dann ist die Weiche fertig.
Was war noch am Sonntag? Unsere jugendlichen Feldbahner haben sich weiter um den Motor unserer Feldbahnlok V28 gekümmert, einer OME 117f. Die Motorhaube wurde mit einem kleinen Kran abgenommen, danach konnte der Zylinder freigelegt werden und auf Schäden durchsucht werden.
Ausserdem haben in den letzten Tagen unsere 1‑Euro-Kräfte einen weiteren Bahnübergang aus alten Bahnsteigplatten gebaut. Dieser befindet sich nun an den Gleisen 11 und 12 in Höhe des Lokschuppens, gleich neben dem Wasserkran. Weiterhin wurde ein Teil der Wagenschürze am Lehrstellwerkswagen geöffnet um den Zustand darunter prüfen zu können und den Träger vor Verfall zu schützen.