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Doppelstockbeiwagen 56 der elektrischen Kleinbahn Altrahlstedt - Volksdorf - Wohldorf (EKV)

EKV, Doppelstockanhänger 56

Der Doppelstockbeiwagen der elektrischen Kleinbahn Altrahlstedt-Volksdorf-Wohldorf (EKV) hat eine seltsame Geschichte hinter sich.

Gebaut wurde er 1906 von der Waggonfabrik W.C.F. Busch in Hamburg-Eimsbüttel für die EKV. Die EKV wurde am 1.7.1924 von der Hamburger Hochbahn AG (HHA) übernommen.

1934 war von der ehemaligen EKV nicht mehr viel übrig. Ihre einst 13 km lange Personenzugstrecke war auf unter 2 km zusammengeschrumpft, der Fahrzeugbestand wurde wesentlich reduziert. Auch der Doppelstockanhänger schrumpfte: Sein Oberdeck wurde entfernt.

Am 27.9.1953 hatte der Wagen als "Wagen 51" seinen letzten planmäßigen Einsatz. 1955 wurde der Wagen ausgemustert. Am 14.12.1957 wurde er zusammen mit dem gleichartigen Wagen 50 an die Verschrottungsfirma Emil Tietje in Hamburg-Rothenburgsort verkauft. Bevor er in Wohldorf abgeholt wurde, kaufte ihn Herr Pascal Horst Lehne am 19.12.1957 zurück. Dem Schrotthändler wird dies Geschäft gefallen haben - er hatte der HHA für zwei Wagen 300 DM gezahlt, und konnte einen davon sofort für 350 DM an Herrn Lehne wieder verkaufen. Herr Lehne taufte den Wagen in Nummer 56 zuück.

Gewissenhaft, wie Herr Lehne war, stellte er einen Bauantrag zum Aufstellen des Wagens in seinem Garten. Nötig hätte er es nicht gehabt, denn ein abgestellter Bahnwagen ist nicht fest mit dem Baugrund verbunden. Die Behörde erließ trotzdem einen Bescheid und schrieb: "Aufgrund der Bauordnung wird Ihr Antrag abgelehnt". Ende Juni 1958 änderte das Bezirksamt Wandsbek jedoch seine Ansicht, so dass der Wagen mit behördlicher Genehmigung vom 11.10.1958 im Garten aufgestellt werden konnte.

Vom 23. bis 29.Oktober 1958 wurden etwa 15 m Gleis mit Schienen aus den Jahren 1896 und 1906 neben seinem Haus verlegt. Am 30.9.1959 transportierte die HHA den Anhänger vom Bahnhof Wohldorf auf das nicht weit entfernte Grundstück von Herrn Lehne (Alsterblick 9). Ab Dezember 1959 konnte der Wagen dort einmal monatlich besichtigt werden. Ebenfalls dort baute Herr Lehne 1960 wieder ein Oberdeck auf. 1965 kamen die beiden Teppenaufgänge zum Oberdeck hinzu. Leider stand der Wagen bis 1972 im Freien. Seit Mitte November 1972 steht er witterungsgeschützt beim Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V. (VVM) im Lokschuppen Aumühle.

Aus der Erklärungstafel geht hervor, dass das hölzerne Kastengerippe beschädigt ist, so dass eine Aufarbeitung sehr aufwändig wäre.